Seit September 2020 wird die Industrie als direkte Folge der weltweiten Covid-19-Pandemie mit einem nie da gewesenen Anstieg der Rohstoffpreise konfrontiert, was zu starken Engpässen bei der Versorgung mit Holz, Sperrholz und Stahl geführt hat. Weltweit betroffen sind davon vor allem die Bau-, Holzpaletten- und Verpackungsbranche.
Eine Kombination aus erschwerenden Faktoren
Die Gesundheitskrise, die wir seit mehr als einem Jahr erleben, ist zweifellos der Grund für den Preisanstieg der Rohstoffe, die wir zur Herstellung unserer Sperrholzkisten verwenden. Es handelt sich dabei nicht um eine Verknappung, sondern einer Veröffentlichung des französischen Holzverbands FNB zufolge um einen „noch nie da gewesenen Wettbewerb zwischen den Käufern von Nadelschnittholz“.
Während des ersten Lockdowns standen in Kanada (Hauptexporteur in die USA) und Amerika die Sägewerke still, wobei die Amerikaner aufgrund zahlreicher schlechter Wetterbedingungen (Brände und Hurrikans) zusätzlich mit Wiederaufbau-Notständen konfrontiert waren. Um diese Notlage zu kompensieren, mussten die Vereinigten Staaten auf massive Rohstoffimporte zurückgreifen, vor allem aus Deutschland, Österreich und den skandinavischen Ländern, die diese starke Nachfrage ausnutzten und überhöhte Margen verlangten. Als die Sägewerke wieder anliefen, lenkten zudem die steigenden Holzpreise in den USA und Kanada das Holz von den internationalen Märkten in die Auftragsbücher der nationalen Unternehmen. Dieser Exportstopp aus Nordamerika hat zu einer erhöhten Nachfrage nach europäischem Schnittholz und einem weltweiten Preisanstieg geführt.
Heute wird die weltweite Produktion von Nadelhölzern, die seit der Pandemie weitgehend beibehalten und bei den großen europäischen Herstellern (Schweden, Deutschland, Österreich und Frankreich) sogar gesteigert wurde, von den attraktivsten Ländern zwischen Europa, Asien und Nordamerika verdrängt. Zusätzlich zu diesem boomenden internationalen Markt verlängern sich die Lieferzeiten aufgrund mehrerer miteinander verbundener Faktoren: logistische Probleme im Zusammenhang mit Covid-Beschränkungen, Überlastung der Welthäfen und steigende Transportkosten. Dies führte schließlich zu verlängerten Lieferzeiten und zu einer Erhöhung der Preise um das Dreifache!
Ein noch nie da gewesener Preisanstieg, der nur schwer zu stoppen ist
Infolge dieses Wettbewerbs zwischen den Importländern meldet der HPE-Index (Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung), der vom gleichnamigen deutschen Verband der Verpackungs- und Holzpalettenfachleute in Zusammenarbeit mit der Universität Bonn herausgegeben wird, exponentielle – und bisher nie da gewesene – Steigerungen der Schnittholzpreise.
Der Europäische Verband der Hersteller von Holzpaletten und Verpackungen FEFPEB erklärte vor kurzem in einer Pressemitteilung, dass der anhaltende Anstieg der Rohstoffpreise, insbesondere für Holz und Stahl, sowie Verfügbarkeitsschwierigkeiten in einigen Märkten den Aufwärtsdruck auf die Preise für mehrere Monate aufrechterhalten werden. Die Versorgungslage deutet nicht auf eine Verknappung hin, dürfte aber in der ersten Hälfte des Jahres 2021 angespannt bleiben. In der zweiten Hälfte des Jahres 2021 könnte sich die Situation jedoch allmählich mit einer Neubewertung der Preise stabilisieren.
Auch wenn das Ende noch nicht absehbar ist, müssen insbesondere die Akteure der Bau- und Verpackungsindustrie sich so schnell wie möglich aus dieser nie dagewesenen Situation befreien, welche sich direkt auf die Kosten der hergestellten Produkte auswirkt.